
21.00 – 22.30 Uhr
Donnerstag, 02. Juni
Im Spiegelzelt, Public Viewing und online
Maghrebtag 2022/3 The Star of Algiers – Der Stern von Algier
Nachdenklich, witzig, traurig, schmunzelnd, beißend, verzweifelt, hoffnungsvoll romantisch, hoffnungslos realistisch, mitten aus dem Leben – Krimi, Drama, Musikfilm: Algerien, Anfang der 1990er Jahre: Während das Land im Chaos des Bürgerkriegs versinkt, träumt der Sänger Moussa vom internationalen Erfolg. Sein Ziel? Der Michael Jackson von Algier zu werden.
Literaturverfilmung
nach dem Roman
von Aziz Chouaki
Länge: (104‘), Arab. OmU (Englisch)
Gespräch in deutscher und französischer Sprache
Moderation: Hans Thill und Regina Keil-Sagawe
Dolmetscher: Stephan Egghart

Mit Talent und Einsatz verfolgt Moussa seine verrückte Idee, der algerische Michael Jackson zu werden, und das zwischen dubiosen Nachtclubs und betrügerischen Produzenten. Denn Moussa ist überzeugt: Der neue Stern von Algier, das ist er – ob als Erbe der Rockmusik oder als Erbe des traditionellen Liedguts der Kabylei. Doch die globalisierte Welt der Videoclips, des Whiskys und der Reklame stößt auf einen von Wüterichen vereinnahmten Islam. Der Film wurde mehrfach prämiert, weil er – so die internationale Filmkritik – wachzurütteln versteht und auf die Gefahren des Extremismus hinweist, die Gesellschaften ihrer Freiheit, Toleranz und Mitmenschlichkeit beraubt.
Aziz Chouaki, 1951 in der Kabylei geboren, war von Jugend an Musiker. Er verbindet in seiner Musik die arabo-an- dalusische Klassik mit Jazz, studierte Anglistik an der Uni Algier und betrieb einen Musik-Club in Oran. 2019 verstarb Chouaki in Paris. Bis heute zählt er zu den kreativsten Köpfen der frankophonen Gegenwartsliteratur.
Rachid Benhadj, 1949 in Algier geboren, studierte zuerst Architektur, anschließend, in Paris, Filmregie. Heute lebt er in Rom und lehrt an der Film-Akademie der Cinecittà. Er dreht Dokus, TV- und Kinofilme.