
17.00 – 18.30 Uhr
Maghrebtag 2022/1
Amin Khan & Claus Leggewie
Algerien – Land zwischen „Aufbruch“ und „Arabian Blues“
Algerien 2022: 60 Jahre algerische Unabhängigkeit von Frankreich, 3 Jahre Freitagsdemos für Demokratie. Wie fühlt sich das für das mehrheitlich junge Volk der Algerierinnen und Algerier an?
Donnerstag, 02. Juni
Im Spiegelzelt, Public Viewing und online
Lesung und Gespräch
in deutscher und französischer Sprache
Moderation:
Hans Thill und Regina Keil-Sagawe
Dolmetscher: Stephan Egghart

Am 18. März 1962 unterzeichnen Frankreich und Algerien die Evian-Verträge: das Ende von 132 Jahren französischer Fremdherrschaft und 8 Jahren blutigem Befreiungskrieg; am 19. Februar 2019 startet die algerische Jugend ihre monatelangen Freitags-Demos, den „Hirak“, gegen das verhasste Altmänner-Regime. Zwei Neuanfänge der algerischen Zeitgeschichte, zu denen wir zwei Kenner und Zeit- zeugen auf die Bühne bitten, Claus Leggewie und Amin Khan, mit ihren Neuerscheinungen „Reparaturen. Im Dreieck Algerien, Deutschland, Frankreich“ (2022) und „Im Aufbruch. Beiträge zu den Demonstrationen in Algerien“ (2019).
Amin Khan (*1956 in Algier) hat in Paris, Oxford und Algier Politologie, Philosophie und Ökonomie studiert und eine internationale Karriere als UNESCO-Diplomat hinter sich. Als engagierter Lyriker, Essayist und Herausgeber spürt er den sozialen und literarischen Bewegungen im postkolonialen Algerien nach („Arabian Blues“, 2012).
Claus Leggewie (1950 in Wanne-Eickel), der renommierte deutsche Politologe, ist seit Jahrzehnten Spezialist für algerische Zeitgeschichte („Kofferträger. Das Algerien-Projekt der Linken im Adenauer-Deutschland“, rotbuch 1984) und Migrationspolitik („Multikulti. Spielregeln für die Vielvölkerrepublik“, rotbuch 1990).
Mohamed Khoudir (1973 in Algier), floh 1996 mitten aus dem algerischen Bürgerkrieg über Italien nach Berlin. Dort ließ er sich nach einer Ausbildung zum Erzieher und Musiktherapeuten als Instrumentenbauer und -restaurator mit eigener Werkstatt nieder.